Badische Zeitung: 15.03.2017 Artikel von: Martin Eckert
Mit der Trendsportart Parkour hat der Turnerbund Wyhlen einen echten Renner im Programm / Bereits jetzt Warteliste für Kurs.
GRENZACH-WYHLEN. Mauern, Zäune, Treppenstufen – worin viele Menschen eher Hindernisse sehen, sehen Parkour-Sportler Herausforderungen. Seit Freitag bietet der Turnerbund Wyhlen einen Kurs in dieser Trendsportart an, die zum Ziel hat, im städtischen Umfeld nur mit den Fähigkeiten des eigenen Körpers möglichst effizient von A nach B zu gelangen. Dass die Kids nur darauf gewartet haben, zeigt die Teilnehmerzahl: Mit 26 kleinen Sportlern ist der Kurs voll, es gibt sogar schon eine Warteliste.
„Uns war es wichtig, für die Jugendlichen nach dem Kinderturnen bis zu unseren Angeboten für die etwas älteren eine interessante Sportart anbieten zu können. Die Gruppe ist mit 26 Kindern voll und wir haben sogar eine Warteliste mit zehn weiteren Kindern“, freut sich Andrea Peters vom Turnerbund über den erfolgreichen Start des neuen Angebotes.
Parkoursportler brauchen Trainingsplätze
Dank der Vermittlung durch Alexandra Pfeiffer vom Förderverein Kinder, Jugend und Kultur war es gelungen, mit der Lörracher Parkour-Gruppe Momentum in Kontakt zu treten und diese als Trainer zu gewinnen. Die sechs jungen Männer im Alter von 17 bis 26 Jahren sind selbst begeisterte und langjährige Parkoursportler und trainieren bereits verschiedene Jugendgruppen in der Region, unter anderem beim SAK Lörrach.
„Da wir in Wyhlen die Hochrheinhalle nutzen können, haben wir für die Kinder perfekte Trainingsmöglichkeiten, um die Bewegungsabläufe in einer sicheren Umgebung und mit Matten üben zu können“, so Jilani Liheouel, der für den Kurs in Wyhlen verantwortlich ist. Aber Parkour ist ein Sport, der hauptsächlich draußen betrieben wird. „Häufig haben wir Probleme, geeignete Plätze für unseren Sport zu finden, da dieser noch relativ unbekannt ist und teilweise auf Skepsis stößt. Jetzt haben wir aber das Glück, den Schulhof der Lindenschule nutzen zu dürfen“, so Liheouel weiter. Dennoch ist sein Team weiter auf der Suche nach interessanten Orten, um mit den Jugendlichen den Sport ausüben zu können. In der ersten Trainingseinheit, die zwei Stunden dauert, gab es jede Menge Übungen, um Kraft, Ausdauer und das Gleichgewichtsgefühl zu trainieren. Nach der Hälfte wurde von der Halle auf den Schulhof gewechselt. Dort galt es dann, den Sprungschritt zu üben und von einem Randstein auf den anderen zu springen, ohne das Gleichgewicht zu verlieren, auf einem Geländer zu balancieren und über verschiedene Hindernisse zu springen. Die Steigerung von Parkour wäre dann das sogenannte Freerunning, bei dem in die Sprünge und Bewegungen noch akrobatische Einlagen wie etwa Salti eingebaut werden. „Dafür müssen aber erst mal die Grundlagen aufgebaut werden, bevor sowas in Angriff genommen werden kann“, so Liheouel.
Bis jetzt sind zehn Trainingsabende geplant, die Verantwortlichen sind sich aufgrund des großen Interesses aber sicher, dass es danach weitergehen wird.
Kontakt: andrea.tbwyhlen@gmx.de